Mittwoch, 29. Februar 2012

Toller Erfolg für unser Wasser-Projekt in Ghana

Montag dieser Woche sprudelte Wasser aus dem Bohrloch in Jema. Gleich beim ersten Versuch zeigte sich das Geschick des lokalen Teams - die richtige Stelle war gefunden worden.

Jema ist eine schnell wachsende Stadt in Zentral-West Ghana. Der neue Brunnen wurde von einem lokalen Team von Missionaren umgesetzt. Das Wasser kommt der Bevölkerung und einem in Bau befindlichen College für die Ausbildung von LehrerInnen zu gute!

Ganz im Sinne unseres Mottos: Wasser ... Und alles entwickelt sich!

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern!!!

Wie viel Wasser fließt in die Industrie?

Im Vergleich zur Landwirtschaft handelt es sich hierbei um einigermaßen niedrigere Zahlen. Weltweit werden rund 23% des Wassers für die industrielle Produktion verwendet. Die Hauptanwendungsbereiche sind als Kühl-, Lösungs- oder Reinigungsmittel.

Natürlich gibt es hierbei extreme regionale Schwankungen. Vergleicht man die Industrieländer mit den Entwicklungsländern so sieht das Zahlenverhältnis natürlich ganz anders aus. Im industrialisierten Europa werden 54% des Wassers für die Industrie verwendet, während es in Afrika 5% sind.

Was aber zu den regionalen Unterschieden hinzukommt, sind die Unterschiede im Wasserverbrauch in den verschiedenen Branchen. Beispielsweise wird mehr Wasser für die Papierproduktion aufgewendet als für die Plastikproduktion.

Nachdem wir aber schon wissen, dass rund 70% des Wassers weltweit in die Landwirtschaft fließen, handelt es sich bei dem Wasser für die Industrie nur um ein knappes Drittel. Die Industrie nimmt uns also nicht einmal annähernd so viel Trinkwasser weg wie die Landwirtschaft und das Wasser wird dort teilweise nicht einmal verbraucht (Kühlwasser).

ABER: Wie von der Industrie allgemein bekannt, hinterlässt sie nicht nur wünschenswerte Ergebnisse, sondern auch Unmengen an Abwasser!

Was finden Sie nun besser: Wasser für die Industrie oder für die Landwirtschaft zu verwenden?

Samstag, 25. Februar 2012

Klimawandel (1.Teil)

Dem Intergovernmental Panel on Climate Change zufolge sind etwa 20 Prozent der globalen Wasserprobleme auf die Klimaerwärmung zurückzuführen und inetwa 75 Prozent aller Naturkatastrophen stehen in einem direkten oder indirekten Zusammenhang zu Wasser und Klima.

Die landwirtschaftlichen Ertragsmöglichkeiten in Afrika werden Schätzungen zufolge auf Grund des Klimawandels in dem Zeitraum von 2080 bis 2100 um 15 bis 30 Prozent zurückgegangen sein. Folglich wird die Abhängigkeit vieler – vor allem subafrikanischer – Länder von Nahrungsmittelimporten zunehmen. Während der Temperaturanstieg in manchen Regionen auch zu einer Verbesserung der Situation führen wird – so etwa in Großbritannien – wird der Klimawandel global betrachtet eine Reduktion des fruchtbaren Land und somit ein Sinken der Nahrungsmittelproduktion nach sich ziehen.


Literatur:

UNWATER World Water Report 3 Water in a Changing World (englisch)



Mittwoch, 22. Februar 2012

Wie viele Liter Wasser werfen Sie täglich in den Papierkorb?

• Juhu, die Post ist da! Wieder nichts Interessantes dabei, weg damit! Täglich bekomme ich Flyer, Prospekte, Einladungen, Angebote etc. zugestellt, welche sofort weiter in den Müll wandern.
• Ich neige dazu Dinge zu vergessen und schreibe mir daher gerne Stichworte auf um mich an wichtige Dinge zu erinnern.
• E-Mails? Zu unpersönlich, ich schreibe lieber Briefe!
• Ich mache lieber eine Kopie davon, doppelt hält besser!
• Frühstück, ja wo ist denn meine Zeitung?!
• Mist, schon wieder kein Klopapier mehr!
• ...
Worauf wollen wir wohl hinaus? Was haben alle diese Beispiele gemeinsam? – Richtig, Papier! Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, wie viel Wasser für die Produktion von einem einzigen Din A4 Blatt (á 80 g/m²) gebraucht wird? – Für die Produktion von einem Blatt Papier aus Holz (ca. 5g) werden 10 Liter Wasser verbraucht. Um aus Altpapier Recyclingpapier zu gewinnen werden nur 20l für ein Kilogramm benötigt. Das heißt anders formuliert, dass man mit derselben Menge 100-mal so viel Recyclingpapier herstellen kann. Hätten Sie das vermutet??

http://www.virtuelles-wasser.de/papier_leder.html

Samstag, 18. Februar 2012

Grundwasser - zum Beispiel: Saudi-Arabien

Im vorletzten Beitrag haben wir festgestellt, dass das Süßwasser, welches wir etwa zur Bewässerung in der Landwirtschaft einsetzen – global betrachtet – nicht verbraucht wird, sondern vielmehr zu einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Ort wieder verfügbar sein wird. Darüber hinaus wird es höchstwahrscheinlich zu einem anderen Zeitpunkt – abhängig von den klimatischen Bedingungen – auch an dem entsprechenden Ort an dem es eingesetzt wurde wieder verfügbar sein. Dies gilt jedoch nicht für alle Regionen. So zählt etwa die arabische Halbinsel zu den trockensten Gebieten dieser Erde. Das Wasser, welches dennoch von den Menschen benötigt wird, wird aus den fossilen Grundwasserreserven entnommen. Diese werden sich jedoch nicht wieder auffüllen, was bedeutet, dass in Saudi-Arabien Wasser nicht als erneuerbare Ressource gelten kann. Während Saudi-Arabien dennoch jahrelang die landwirtschaftliche Produktion unter Zuhilfenahme extensiver Bewässerung gefördert hat, wird das kostbare Grundwasser nunmehr für die Versorgung der Haushalte und der Industrie aufgewendet. Die in der Produktion wasserintensiveren Nahrungsmittel hingegen werden entsprechend dem Konzept des virtuellen Wassers importiert.


Literatur:

FAO Agriculture, Food and Water (englisch)

Donnerstag, 16. Februar 2012

Die Nahrungsmittelproduktions „trinkt“ uns das Wasser weg

Wie viel Prozent des gesamten Süßwassers glauben Sie fließt in die Produktion von Lebensmitteln, also in die Landwirtschaft?

Es sind tatsächlich rund 70%, was eine erschreckende Tatsache ist. Die Nahrungsmittelproduktion ist natürlich notwendig, doch wird das Wasser genau so dringend als Trinkwasser gebraucht. Also sind die Alternativen über kurz oder lang entweder hungern oder dursten?!
Hierbei muss man vor allem regionale Unterschiede beachten. Zur Veranschaulichung: Die Ernährung eines Durchschnittsamerikaners verbraucht ca. 5000 Liter Wasser pro Tag. Für die Ernährung eines Afrikaners hingegen werden rund 200 Liter Wasser am Tag aufgebracht. (Es handelt sich hierbei natürlich um virtuelles Wasser.) Während in Europa ca. 50% des Wassers in die Industrie fließen, werden in Afrika und Asien etwa 85% des Trinkwassers von der Landwirtschaft verschluckt! Eine mögliche Lösung hierfür könnte das schon erwähnte grüne Wasser sein. (lesen Sie bitte im Beitrag weiter oben nach) Eben dieses Wasser das größtenteils verdunstet, sollte aufgefangen und für die Bewässerung eingesetzt werden um Trinkwasser zu sparen.
Auf dieser Seite finden Sie mehr Infos zum steigenden Wasserverbrauch der Landwirtschaft: http://www.welthungerhilfe.de/wasserverbrauch-steigt.html

Montag, 13. Februar 2012

Wasser als globales öffentliches Gut?

Grundsätzlich gilt: Süßwasser ist zwar eine begrenzte, aber eine erneuerbare Ressource. Das bedeutet, dass wir das Süßwasser nicht tatsächlich verbrauchen. Wenn es jedoch, etwa durch die Evapotranspiration, verdunstet, so bedeutet dies, dass es in der entsprechenden Region zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht mehr verfügbar ist.

Ist Wasser ein gobales öffentliches Gut? Ein öffentliches Gut ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: es ist kein Konkurrenzprodukt und niemand kann von seiner Benutzung ausgeschlossen werden. Ein Beispiel für solch ein öffentliches Gut ist etwa die Straßenbeleuchtung, jeder der abends auf der Straße ist kommt in ihren Genuß. Zu den globalen öffentlichen Gütern zählen etwa die Luft und das Klima – aber auch Wissen.

Wasser ist im Gegensatz zu diesen Gütern ein Konkurrenzprodukt – wenn es am Flussoberlauf entnommen wird, steht es am Flussunterlauf nicht mehr zur Verfügung. Dies macht (grenzübergreifendes) Wassermanagement notwendig. Darüber hinaus ist Wasser zwar eine erneuerbare Ressource, damit es jedoch weiterhin verwendet werden kann ist es notwendig, dass es auch sauber gehalten wird.


Literatur:

ODI Transboundary Water Management (englisch)

UNEP IWMI Ecosystems for Water and Food Security (englisch)

Montag, 6. Februar 2012

Zum Beispiel: Biosprit

Ein weiteres Beispiel für ein landwirtschaftliches Produkt, das industriell weiterverarbeitet wird ist sogenannter Biosprit. Während nur etwa 10% der weltweiten Energie aus Biomasse gewonnen und nur etwa 5 Prozent davon für die Herstellung von Biosprit verwendet wird – welcher etwa 2 Prozent der weltweit für den Transport aufgewandten Energie ausmacht – handelt es sich dabei dennoch um ein wesentliches Thema, zumal die Pflanzen auch zur Herstellung von Nahrungmitteln verwendet werden können.

Die bedeutendsten Produzenten sind Brasilien und die USA – sie zeichnen für 77 Prozent des weltweiten Biospritangebots verantwortlich. Aber auch in der EU wird fast die Hälfte des Ertrags planzlicher Öle für die Produktion von Biodiesel verwendet, was einen Anstieg der Importe dieser Nahrungmittel nach sich zieht.

Schätzungen zufolge wird die globale Treibstoffproduktion 2017 127 Milliarden Liter betragen, 24 Milliarden davon in Form von Biosprit. Derzeit werden etwa 2 Prozent – oder 44km3 – blaues Wassers zur Herrstellung von Biosprit aufgewendet. Für die Produktion von einem Liter Biotreibstoff werden 2.500 Liter Wasser benötigt (der Anteil des blauen Wasser beträgt durchschnittlich 820 Liter). Das entspricht inetwa der Menge die notwendig ist um die Nahrung für einen Menschen am Tag zu erzeugen. Während in Europa der Anteil des blauen Wassers marginal ist und in den Vereinigten Staaten und Brasilien 3 bzw. 2 Prozent des Wassers aus Bewässerunganlagen kommt, wird etwa in Indien ausschließlich blaues Wasser herangezogen, sodass 3.500 Liter zur Produktion eines Liters Biotreibstoff verwendet werden.

Die Umsetzung aller nationaler Pläne den Umstieg auf Biotreibstoff betreffend würde bedeuten, dass 30 Millionen Hektar Land benötigt und ein zusätzlicher Wasserbedarf von 180 km3 mittels Bewässerung gedeckt werden müsste.

(Quelle: Welthungerhilfe)


Literatur:

UNWATER World Water Report 3 Water in a Changing World (englisch)

Mittwoch, 1. Februar 2012

Wie viel Wasser braucht Ihr Computer?

Los geht´s erst mal mit einem praktischen Beispiel:
Die meisten von Ihnen werden nun denken, was soll die Frage?! Mein Computer braucht doch kein Wasser!
Wenn es zum Thema Wasser kommt, setzt das wohl kaum jemand mit seinem Computer oder generell Elektronik in Verbindung. Natürlich hat ihr Computer auch keinen direkten Wasserverbrauch, der indirekte Wasserverbrauch ist jedoch nicht zu unterschätzen. Durch die Erfindung des Mikrochips ging es steil bergauf mit der IT-Technik und der komplexen Elektronik. So viele neue Möglichkeiten, durch solch kleine Chips, Wahnsinn!
Die Kehrseite hierbei jedoch ist, dass hiermit auch der Wasserverbrauch für die Produktion einen gewaltigen Umfang annimmt. Eine Studie zeigte, dass die Produktion eines einzigen Mikrochips (32 MB DRAM Chip) alleine rund 32 Liter Wasser verbraucht. Ein normaler PC ohne großartige Extras kommt dabei schon auf ein paar Hunderte solcher Chips, was einen Schätzwert von ca. 20.000 Litern ergibt.
Macht doch nichts, die Chips werden ja nicht bei uns erzeugt, somit steigert sich der Wasserverbrauch der Industrieländer nicht dadurch. Die Industriebetriebe sind natürlich so klug und lagern die Produktion größtenteils aus, somit wird nicht unser Wasser verbraucht, jedoch bringt das den anderen Ländern erhebliche Schäden ein!!!

Hier der Link zur Veröffentlichung über die Studie(englisch): http://www.eurekalert.org/pub_releases/2002-11/acs-ttp110502.php