Sonntag, 22. Januar 2012

Grünes Wasser und blaues Wasser

Nur ein bestimmter Anteil der landwirtschaftlichen Produktion nützt künstliche Bewässerung – der Rest wird, etwa durch Regen, natürlich bewässert. Dieses natürlich vorhandene Wasser wird als grünes Wasser bezeichnet, im Gegensatz zu dem sogenannten blauen Wasser, welches mittels unterschiedlicher Bewässerungssysteme aus Flüssen, Seen oder dem Grundwasser entnommen wird. 80% der landwirtschaftlich genutzten Fläche der Erde basieren auf Regenfeldbau und liefern etwa 60% des weltweiten Ertrags.

Der Vorteil des Regenfeldbaues ist, dass die Landwirtschaft üblicherweise in keiner Konkurrenz zu anderen Sektoren steht, was die Nutzung des grünen Wassers betrifft. Andererseits birgt die Abhängigkeit von Regenwasser eine große Unsicherheit: was wenn der Regen – wie etwa in den vergangenen Monaten in Ostafrika – ausbleibt?

Anders als im Falle des grünen Wassers gibt es um das blaue Wasser wiederum einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Sektoren. Während die Landwirtschaft, wie bereits erwähnt, rund 70% des vorhandenen Süßwassers (ver)braucht, ist sie mit einer wachsenden Konkurrenz seitens der Industrie konfrontiert. Derzeit liegt der Wasserverbrauch der Industrie bei etwa 20 Prozent, jener der Haushalte nur bei etwa 10 Prozent. Blaues Wasser macht landwirtschaftliche Produktion auch in Gegenden möglich, die unter ständiger oder temporärer Wasserarmut leiden.


Literatur:

UNWATER World Water Report 3 Water in a Changing World (englisch)

siehe auch Artikel über virtuelles Wasser und industrielle Produktion (S.G.)


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