Sonntag, 11. Dezember 2011

Wasser und die "grüne Revolution" (3.Teil)

Die grüne Revolution ermöglichte eine enorme Ertragssteigerung und veränderte die betroffene Landwirtschaft nachhaltig. Sie bedeutete eine Trennung von LandwirtInnen und ZüchterInnen, da die Pflanzenzüchtung nunmehr in Zuchtgärten und Labors vom Anbau getrennt stattfindet, deren Endprodukt Sorten sind, die aus unterschiedlichen Gründen – biologischen im Falle von Hybriden, rechtlichen im Falle von patentgeschützen Sorten – nicht weitergezüchtet werden können. Erklärtes Ziel der Züchtung ist die Ertragssteigerung. Die grüne Revolution hatte daher nicht nur einen eklatanten Rückgang der genetischen Artenvielfalt, sondern auch einen gesteigerten Wasserbedarf der Landwirtschaft zur Folge. Der Grund dafür ist, dass ertragreiche Sorten viel Wasser benötigen während genügsame Sorten wenig Ertrag liefern. Es ist jedoch bisher nicht gelungen eine ertragreiche Sorte mit geringem Wasserbedarf zu züchten.

Die "grüne Revolution" hat darüber hinaus noch weitere Wasser-relevante Aspekte: hierzu zählt die Verunreinigung von Wasserläufen und Grundwasser durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden ebenso, wie die Versalzung der Böden durch exzessive Bewässerung von Trockenländern. Letztere ist darauf zurückzuführen, dass die im Wasser enthaltenen Salze nicht verdunsten sondern sich stattdessen im Boden ansammeln, weil sie unter den vorherrschenden klimatischen Bedingungen eben nicht durch regelmäßigen Regen ausgeschwemmt werden. Jedes Jahr werden etwa 15.000 Quadratkilometer Land auf Grund von Versalzung unbrauchbar – im Irak sind bereits 70 Prozent der landwirtschaftlich-nutzbaren Fläche betroffen.

Übrigens wird die Gentechnik vielfach als eine etwaige zweiten grünen Revolution betrachtet.


Literatur:

National Geographic Das Ende des Überflusses (deutsch)

UNEP IWMI Ecosystems for Water and Food Security (englisch)


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