Sonntag, 4. Dezember 2011

Wasser und "grüne Revolution" (2.Teil)

Bevor näher auf die im Artikel von letzter Woche aufgeworfene Frage, wie viel Wasser zur Produktion von Nahrungsmitteln notwendig ist, eingegangen werden kann, stellt sich noch eine Frage, nämlich worauf ist das enorme Bevölkerungswachstum zurückzuführen, was hat es ermöglicht und was bedeutet es für die Ressource Wasser?

Mazoyer und Roudart schätzen, dass die Nahrung, würden wir nicht Ackerbau und Viehzucht betreiben, d.h. immer noch als Jäger und Sammler leben und uns davon ernähren, was ohne unser Zutun in der Natur wächst, nur für etwa 600 Millionen Menschen also nicht einmal für ein Zehntel der Weltbevölkerung ausreichen würde. Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln ist fraglos eine notwendige Voraussetzung zum Überleben und somit auch für das Bevölkerungswachstum. So nahm die Bevölkerung immer parallel zur steigenden Verfügbarkeit von Nahrung, d.h. der Ausweitung landwirtschaftlicher Produktion zu. Stagnierende Nahrungsvorräte hingegen hatten ein Sinken der Bevölkerung zur Folge. Das enorme Bevölkerungswachstum, welches in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einsetzte wurde nicht zuletzt durch die sogenannte grüne Revolution ermöglicht, d.h. durch die Umstellung der Landwirtschaft auch in den sogenannten Entwicklungsländern vom „traditionellen“ Anbau auf „moderne“ Produktionsmethoden – die Verwendung von Hochleistungssaatgut (Hybride), die Errichtung von Monokulturen, der Einsatz von Maschinen, mineralischer Düngemittel und Pflanzenschutzmittel sowie von künstlicher Bewässerung.


Literatur:

FAO Agriculture, Food and Water (englisch)

National Geographic Das Ende des Überflusses (deutsch)

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